Das Bevölkerungswachstum Indiens

Das Bevölkerungswachstum Indiens

Indien galt lange Zeit, was die Bevölkerungsanzahl angeht, als Verfolger Chinas. Dies ist jedoch jetzt vorbei. Indien hat China überholt. Doch wie kam es dazu?

China gilt seit langer Zeit als das bevölkerungsreichste Land der Welt. Zwischen 1949 und 1979 verdoppelte sich die Bevölkerung Chinas beinahe von 540 Millionen auf 969 Millionen. Solch ein immenses Wachstum ging in China zu der damaligen Zeit jedoch auch mit einer negativen Folge einher. Die Rede ist von der größten demographischen Katastrophe der chinesischen Geschichte, der großen chinesischen Hungersnot, welche sich von 1958 bis 1961 ereignete. Schätzungsweise sind in der Folge der Ressourcenknappheit 15 bis 40 Millionen Menschen gestorben. In den darauffolgenden Jahren wurden zahlreiche Versuche vorgenommen, die Bevölkerungszahl einzudämmen. Die wohl bekannteste Maßnahme stellt die umstrittene Ein-Kind-Politik dar, welche Ihre Ursprünge in den Anfängen der 1960er Jahre hat. In den 1980er Jahren knackte China die Rekordmarke von einer Milliarde Einwohner und hat heute ca. 1,4 Milliarden Einwohner.

Seit den 1950er Jahren ist auch in Indien das Bevölkerungswachstum stark angestiegen. Dies ist u.a. auf die Verbesserung der Medizin sowie Landwirtschaft zurückzuführen. Indien brach noch vor der Jahrtausendwende die eine Milliarde-Marke und hat heute über 1,4 Milliarden Einwohner. Jedoch ist in Indien noch nicht von einem Rückgang zu sprechen. Einer der Gründe, weshalb Indien im Vergleich zu China noch weiterhin wächst, liegt an der dort herrschenden Altersstruktur. Mehr als 40% der indischen Bevölkerung ist unter 25 Jahre alt und im Gegensatz sind nur knapp 7,1% über 65 Jahre alt. Aufgrund der Altersstruktur ist auch die mögliche demografische Dividende Indiens sehr vielversprechend. Unter demografischer Dividende versteht man einen möglichen wirtschaftlichen Nutzen, der sich durch die entwicklungsbedingte Veränderung der Altersstruktur eines Staates erzielen lässt. Gerade Indien ist hierbei einer der interessantesten Länder weltweit. Das Potenzial einer derart hohen Bevölkerung wird in Indien gut genutzt. Laut einer Studie von Statista, in welcher jeweils 12.000 Menschen zwischen dem 18. Und 64. Lebensjahr pro Land befragt wurden, besitzen in Indien ca. 80% der Befragten einen Hochschulabschluss. Als Vergleich beläuft sich die Summe in Deutschland auf ca. 24%. Außerdem steckt ein enormes Potenzial in Indiens IT-Sektor. Dieses baut Indien stetig durch Infrastrukturinvestitionen aus. Umgerechnet investiert der indische Staat ungefähr 100 Milliarden Euro pro Jahr in die Infrastruktur. Besonders wichtig ist dabei der Standort Bangalore. Sowohl die Infrastrukturinvestitionen als auch die geopolitische Situation spielt Indien aktuell in die Hände. Europa und die USA benötigen neue Partner und wollen Unabhängigkeit von China.

Betrachtet man unter Berücksichtigung der genannten Punkte nun Indien und China, fällt auf, dass Indien aktuell und auch zukünftig sein Potenzial gut nutzt, wohingegen China abnehmende Tendenzen hat. Bezogen auf die Wirtschaftstätigkeit spielt vor allem die demografische Entwicklung eine entscheidende Rolle. Hier ist Indien ebenfalls aufgrund der vielen jungen Menschen mit Blick auf die Zukunft besser aufgestellt als China. In China hingegen, leben mittlerweile die meisten älteren Menschen der Welt, was dazu führen könnte, dass die wirtschaftliche Dynamik der beiden Länder weiter auseinander gehen wird.

„Indiens Bevölkerung wächst immer weiter. Laut Prognose wird das Land im Jahr 2100 sogar doppelt so viele Einwohner*innen haben wie China.“ (Quelle: ZDF)

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