Berichterstattung für Resilienz (6/6)

Obligatorische Meldung von Vorfällen gemäß DORA

Einleitung

Der Operational Resilience Act (DORA) ist ein von der Europäischen Kommission vorgeschlagener Regelungsrahmen, der sicherstellen soll, dass alle Teilnehmer des Finanzsystems über die notwendigen Schutzmaßnahmen verfügen, um Cyber-Bedrohungen und IKT-bezogene Vorfälle abzumildern. Eine der wichtigsten Komponenten von DORA ist die Meldung von Vorfällen, die für die Aufrechterhaltung der Transparenz, die Verbesserung des Verständnisses für neu auftretende Risiken und die Förderung eines kooperativen Ansatzes für die Cybersicherheit innerhalb des Finanzsektors von entscheidender Bedeutung ist.

 

Hintergrund

Der Digital Operational Resilience Act (DORA) wurde als Reaktion auf die sich entwickelnde Landschaft von Cyber-Bedrohungen und Betriebsstörungen eingeführt, denen der Finanzsektor ausgesetzt ist. DORA zielt auch darauf ab, den regulatorischen Ansatz in der gesamten Europäischen Union (EU) zu harmonisieren. Vor der Einführung von DORA waren die Meldevorschriften für Vorfälle in den EU-Mitgliedstaaten nicht einheitlich. Dies stellte Finanzinstitute, die in verschiedenen Rechtsordnungen tätig sind, vor Herausforderungen, da sie sich in einem komplexen Flickenteppich von Meldepflichten zurechtfinden mussten. DORA versucht, dieses Problem zu lösen, indem es einen einheitlichen Rahmen für die Meldung von Vorfällen in der gesamten EU schafft, der sicherstellt, dass Finanzinstitute unabhängig von ihrem Standort einheitlichen Meldepflichten unterliegen.

Anwendungsbereich

Finanzinstitute sind verpflichtet, eine Vielzahl von Vorfällen zu melden, die ihre operative Stabilität beeinträchtigen könnten. Zu diesen Vorfällen gehören Cyberangriffe, Datenschutzverletzungen, Systemausfälle und alle anderen Ereignisse, die die Erbringung kritischer Dienstleistungen unterbrechen könnten. Der Umfang der Berichterstattung über Vorfälle im Rahmen von DORA ist absichtlich weit gefasst, da er darauf abzielt, jedes Ereignis zu erfassen, das erhebliche Auswirkungen auf die Stabilität und Sicherheit des Finanzsystems haben könnte. Indem DORA die Meldung eines breiten Spektrums von Vorfällen vorschreibt, stellt es sicher, dass die Aufsichtsbehörden einen umfassenden Überblick über die operationellen Risiken der Finanzinstitute erhalten.

Die Finanzinstitute müssen auch die Auswirkungen von Zwischenfällen auf ihre Kunden und Klienten berücksichtigen. Jeder Vorfall, der zu einer erheblichen Unterbrechung der Dienstleistungserbringung oder zum Verlust von Kundendaten führen könnte, muss gemäß DORA gemeldet werden. Dadurch wird sichergestellt, dass die Kunden über potenzielle Risiken für ihre Finanztransaktionen informiert sind und geeignete Maßnahmen ergreifen können, um sich zu schützen. Durch die Förderung von Transparenz und Rechenschaftspflicht trägt die Meldung von Vorfällen im Rahmen von DORA dazu bei, Vertrauen in den Finanzsektor zu schaffen, da alle relevanten Parteien einbezogen werden, eine umfassende Bewertung durchgeführt werden kann und festgestellte Schwachstellen gemeinsam behoben werden können.

 

 

 

 

Wichtige Punkte

Wer muss berichten: Sie gilt für ein breites Spektrum von Einrichtungen des Finanzsektors, darunter Kreditinstitute, Wertpapierfirmen, Versicherungsgesellschaften, Zahlungs- und E-Geld-Institute sowie Anbieter von Krypto-Assets. Diese Einrichtungen müssen umfassende Mechanismen zur Meldung von Vorfällen einrichten und umsetzen.

Was ist zu melden: Unternehmen müssen bedeutende IKT-bezogene Vorfälle melden. Zu den Kriterien, die einen bedeutenden Vorfall ausmachen, gehören Faktoren wie die Auswirkungen auf den Betrieb, finanzielle Verluste, die Anzahl der betroffenen Nutzer und etwaige rechtliche oder rufschädigende Folgen.

Zeitplan für die Meldung: Die DORA schreibt bestimmte Fristen für die Meldung von Vorfällen vor. In der Regel müssen Unternehmen die zuständigen Behörden innerhalb eines engen Zeitrahmens ab dem Zeitpunkt, an dem der Vorfall entdeckt wird, über bedeutende Vorfälle informieren.

Vertraulichkeit und Datenschutz: DORA fördert zwar den Informationsaustausch, betont aber auch die Bedeutung der Vertraulichkeit und des Datenschutzes. Die Einrichtungen müssen sicherstellen, dass sensible Informationen sicher bleiben und dass personenbezogene Daten in Übereinstimmung mit den geltenden Datenschutzgesetzen behandelt werden.

 

 

 

 

Schlussfolgerung

Die Meldung von Vorfällen ist ein wichtiger Bestandteil des Digital Operational Resilience Act (DORA) und spielt eine entscheidende Rolle bei der Gewährleistung der Stabilität und Sicherheit des Finanzsektors. Indem die Finanzinstitute verpflichtet werden, bedeutende Vorfälle unverzüglich zu melden, ermöglicht DORA den Regulierungsbehörden, rasch Maßnahmen zu ergreifen, um Risiken zu mindern und die Widerstandsfähigkeit des Finanzsystems zu gewährleisten. Die Meldung von Vorfällen im Rahmen von DORA fördert außerdem Transparenz und Rechenschaftspflicht und stärkt das Vertrauen in den Finanzsektor.

Die Meldung von Vorfällen gemäß dem Digital Operational Resilience Act ist für die Aufrechterhaltung eines widerstandsfähigen und sicheren Finanzsektors im digitalen Zeitalter von entscheidender Bedeutung. Finanzinstitute müssen die Bedeutung der Meldung von Vorfällen anerkennen und der Implementierung robuster Vorfallsmanagementprozesse Vorrang einräumen, um die Anforderungen des DORA zu erfüllen. Auf diese Weise tragen sie zur allgemeinen Stabilität und Sicherheit des Finanzsystems bei und schützen die Interessen der Kunden und Klienten.